28. Aug. 2015

Dr. Stelzl: Ist das Boot wirklich voll?

Ich hatte vor vielen Jahren einen Freund. Der kam aus einer sehr wohlhabenden Familie. Und er pflegte praktischerweise folgende Philosophie: „Jeder sucht sich Familie und Ort und Situation, in die er oder sie hineingeboren wird, selbst aus. Daher ist es unangebracht, irgendeine soziale Verantwortung für irgendjemanden in irgendwo zu verspüren.“ (Irgendwie waren wir auf Dauer nicht wirklich kompatibel.) Ich meine, welcher Trottel würde sich freiwillig in Syrien oder in Darfur gebären lassen statt in Wien? Wenn ich mir mein Leben so ansehe, dann schwanke ich zwischen „Schwein gehabt“ und „Gott sei Dank“.

 

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune