12. Juni 2015

Todesursachenstatistik 2014

Im Vorjahr starben in Österreich insgesamt 78.252 Personen. 52 % der Verstorbenen waren Frauen, der Rest Männer. Die stetig steigende Lebenserwartung führt dazu, dass Erkrankungen des höheren Lebensalters in der Todesursachenstatistik einen stetig wachsenden Anteil ausmachen. Maßgebliche Ursache war im Jahr 2014 der Rückgang der Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen, die für vier von zehn Todesfällen verantwortlich sind. Krebserkrankungen führten bei jeder vierten verstorbenen Person zum Tod. Erkrankungen der Atmungs- und Verdauungsorgane, aber auch Verletzungen und Vergiftungen hatten einen großen Anteil bei den Todesursachen.

Foto: Kunstschlosserei Gassner, www.grabkreuze.at
Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit rund 42 % und Krebserkrankungen
mit etwa 26% aller Todesfälle sind die häufigsten Todesursachen.

Die Todesursachenstatistik 2014 der Statistik Austria ergab, dass im Vorjahr in Österreich insgesamt 78.252 Personen, davon 52 % Frauen und 48 % Männer verstarben. Beinahe 90 % der Verstorbenen waren über 60 Jahre alt. Unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums und deren kontinuierlicher Alterung sank die Mortalität in den letzten zehn Jahren altersstandardisiert um 18 %. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die rund 42 % aller Todesfälle ausmachten, und Krebserkrankungen mit etwa 26% aller Todesfälle zählen zu den häufigsten Todesursachen im letzten Jahr.

Reduzierte Gesamtmortalität durch sinkende Herz-Kreislauf-Sterblichkeit

Die häufigste Todesursache waren 2014 Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. In den letzten zehn Jahren nahm die Mortalität bedingt durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen altersstandardisiert um 24 % ab. Diese Verringerung bestimmte wesentlich das Ausmaß und die Geschwindigkeit des gesamten Sterblichkeitsrückganges. Aufgrund ihres höheren Anteils an der älteren Bevölkerung starben Frauen häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Männer: 57,9 % aller Sterbefälle mit dieser Todesursache betrafen Frauen. Bereinigt um diesen Alterseffekt (altersstandardisierte Sterberaten) war die Sterblichkeit der Männer bei dieser Todesursache höher (161,4 Männer vs. 103,6 Frauen je 100.000 der Bevölkerung).

Jeder Vierte stirbt an Krebs

Die zweithäufigste Todesursachengruppe sind Krebsleiden mit 20.501 Sterbefällen. Sie sind für 26,2 % aller Todesfälle verantwortlich. 84,5% der an Krebs Verstorbenen waren 60 Jahre oder älter. Männer waren am häufigsten von Karzinomen an Lunge und Bronchien, der Prostata, dem Pankreas und dem Dickdarm betroffen, bei Frauen führen Brust-, Lungen-, Pankreas- und Dickdarmkrebs die Liste an.

Die altersstandardisierte Krebsmortalität nahm in den letzten 10 jahren um 11,9 % ab. Männer und Frauen starben zwar seltener an Dickdarm- und Magenkarzinomen, bei Frauen stieg jedoch die Lungenkrebssterblichkeit (+ 19,1 %) stark an, was aus der steigenden Anzahl an Raucherinnen liegt. Dennoch ist die Lungenkarzinom-Häufigkeit bei Männern nach wie vor zweimal so hoch wie bei Frauen.

Andere Todesursachen

Versterben aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs machten gemeinsam rund sieben von zehn Sterbefällen aus. Die übrigen Sterbefälle verteilten sich auf Erkrankungen der Atemwege (4,8 %), der Verdauungsorgane (3,5 %), auf sonstige Krankheiten (17,7 %) und nicht natürliche Todesursachen (Verletzungen und Vergiftungen; 5,4 %). Die Krankheiten der Atmungs- und Verdauungsorgane führten in den letzten zehn Jahren zu einem Sterblichkeitsrückgang um jeweils beinahe ein Drittel.

Altersstruktur der Verstorbenen nach Todesursachen

95,9 % der Todesfälle aufgrund von Erkrankungen der Atmungsorganen und 76,1 % der Sterbefälle aufgrund von Krankheiten der Verdauungsorgane traten im Alter ab 60 Jahren auf. Der altersstandardisierte Rückgang der Mortalität aufgrund von Verletzungen und Vergiftungen betrug etwa ein Fünftel. Auch bei dieser Gruppe waren knapp zwei Drittel der Verstorbenen (63,6 %) 60 Jahre und älter, was vor allem auf die steigende Sturzrate im Alter zurückzuführen ist. Transportmittelunfälle und Suizide hingegen treten häufiger bei jüngeren Menschen auf.

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Quelle: Statistik Austria