Ein Stich auf den letzten Metern …

Illustration: Kim NovakDer Fall. Sie wollen gerade Ihre Ordination verlassen, als die Nachbarin Sie aufgeregt zu sich ruft. „Mein Mann ist grad von einer Radtour zurückgekommen. Bei den letzten Metern hat ihn wohl eine Wespe erwischt. Jetzt hat er überall so einen Ausschlag und ihm ist total schwindlig. Es geht ihm gar nicht gut, bitte helfen Sie uns.“ Rasch folgen Sie der Nachbarin in die Wohnung. Dort liegt Herr B. (45 J.) im Radlerdress auf der Couch, die Füße hochgelagert. Klinik: generalisiertes urtikarielles Exanthem RR palpatorisch 80 syst., Puls 130/min. Der Pat. ist dyspnoisch, aber es besteht noch kein Bronchospasmus. Bisher keine Allergie bekannt, keine Vorerkrankungen, keine Dauermedikation. Welche Sofortmaßnahmen setzen Sie und wie sieht die generelle Therapie aus? (ärztemagazin 22/17)

„Es handelt sich um eine anaphylaktische Reaktion auf den Wespenstich“

Foto: PrivatDr. Maria Anna Pelzl,
FÄ f. Haut- und Geschlechts­krankheiten, Allergie Ambulatorium Innere Stadt, Wien, www.hautarzt-pelzl.at
Es handelt sich um einen echten Notfall, eine anaphylaktische Reaktion auf einen Wespenstich. Ich bereite Notfallmedikamente vor: 1 Amp. Fenistil® 4mg, Solu-Dacortin® oder Prednisolut® 500mg, 1.000ml Ringer- Lösung , 1/2 Amp. Suprarenin® sowie eine Sauerstoffflasche. Im Nachbarhaus finde ich einen müden Patienten vor, mit Quaddeln am ganzen Körper und Engegefühl im Thorax. Ich verabreiche eine 1/2 Amp. Suprarenin® i.m. und lege einen großlumigen Venenzugang. Die Ringerlösung wird angehängt und rasch infundiert. 500mg Solu-Dacortin® (Prednisolut®) werden im Bolus i.v. verabreicht, anschließend 1 Amp. Fenistil® langsam i.v. Über eine Sauerstoffbrille bekommt der Patient Sauerstoff 6 Liter/min insuffliert. Der Patient wird zur Nachbeobachtung ins Spital eingewiesen.

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