10. Apr. 2018

Der alternde MS-Patient

Portrait of a happy senior woman with wheelchair in studio. Copy space.
Halfpoint/AdobeStock

Patienten mit Multipler Sklerose (MS) erkranken meist zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr. Da heute sehr lange Krankheitsverläufe die Regel sind, altern die meisten MS-Patienten mit ihrer Erkrankung. (CliniCum neuropsy 1/18)

In Kohorten von MS-Patienten nimmt die Behinderung mit dem Alter zu. Dies liegt, so Prof. Dr. Ruth Ann Marrie von der University of Manitoba in Kanada, einerseits am Verlauf der MS, andererseits treten jedoch auch vermehrt Komorbiditäten auf. Wie rezente Daten zeigen, betrifft dies auch in hohem Maß die kognitive Behinderung.1 Bereits zum Zeitpunkt der Diagnose sind Komorbiditäten nicht selten. Marrie verweist auf Daten aus einer kanadischen Kohorte, die Depression, Angst und Lungenerkrankungen als häufigste Komorbiditäten zum Zeitpunkt einer MS-Diagnose ausweisen. Mit zunehmendem Alter gewinnen jedoch die klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren Hypertonie, Hyperlipidämie und Diabetes Typ 2 an Bedeutung. Die Prävalenz von Depression und Angst bleibt dabei hoch. Die Komorbiditäten beeinflussen die Prognose. So zeigen Studiendaten, dass vaskuläre Komorbidität die Progression von Behinderung beschleunigt. MS-Patienten mit zusätzlicher vaskulärer Erkrankung benötigen im Durchschnitt sechs Jahre früher eine Gehhilfe als MS-Patienten ohne Komorbiditäten.2

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy