10. Dez. 2019

Die zentrale Rolle des Mikrobioms

Fast täglich werden neue Erkenntnisse zum Mikrobiom aus allen Bereichen der Medizin publiziert und neue Zusammenhänge erkannt, auch viele neue Fragen müssen gestellt werden. Eine seriöse Beschäftigung mit diesem wichtigen Thema ist für Mediziner unerlässlich.  

Die 4 Barrieren der Darm„schleim“haut im Dünndarm 1 Die Mukusschicht (auf der sich ein Biofilm aus Mikroorganismen ausbreitet) 2 Die aus einer Zelllage bestehende Schicht der aus Stammzellen differenzierten Enterozyten, Becherzellen, Paneth-Zellen, Enteroendokrinen Zellen 3 Die vielen verschiedenen mobilen (!) Zellen des Immunsystems (T-Zellen, dendritische Zellen, ...) 4 Die Darm-Gefäß-Barriere In den Krypten teilen sich die Stammzellen, die entstandenen Tochterzellen wandern bis zur Zottenspitze, wo sie absterben, ins Darmlumen abgeschilfert und ausgeschieden werden. Dieser Weg dauert etwa eine Woche, dabei differenzieren sich die Zellen. Dann ist die Oberfläche des Darmrohrs erneuert. Die Krypten sind bei Gesunden frei von Bakterien, hier sezernieren die Paneth-Zellen AMPs (Antimikrobielle Peptide), die wie körpereigene Antibiotika wirken.
Die 4 Barrieren der Darm„schleim“haut im Dünndarm
1 Die Mukusschicht (auf der sich ein Biofilm aus Mikroorganismen ausbreitet)
2 Die aus einer Zelllage bestehende Schicht der aus Stammzellen differenzierten Enterozyten, Becherzellen, Paneth-Zellen, Enteroendokrinen Zellen
3 Die vielen verschiedenen mobilen (!) Zellen des Immunsystems (T-Zellen, dendritische Zellen, …)
4 Die Darm-Gefäß-Barriere
In den Krypten teilen sich die Stammzellen, die entstandenen Tochterzellen wandern bis zur Zottenspitze, wo sie absterben, ins Darmlumen abgeschilfert und ausgeschieden werden. Dieser Weg dauert etwa eine Woche, dabei differenzieren sich die Zellen. Dann ist die Oberfläche des Darmrohrs erneuert. Die Krypten sind bei Gesunden frei von Bakterien, hier sezernieren die Paneth-Zellen AMPs (Antimikrobielle Peptide), die wie körpereigene Antibiotika wirken.

Unser Mikrobiom wird derzeit mit neuen Methoden intensiv beforscht. Das führt zu einer explosionsartigen Zunahme an guten wissenschaftlichen Arbeiten. Fast täglich werden neue Erkenntnisse zum Mikrobiom aus allen möglichen Bereichen der Medizin (z.B. Haut, Lunge, Scheide) publiziert und neue Zusammenhänge erkannt, auch viele neue Fragen müssen gestellt werden. Aber „gleichzeitig wird das Hype-Thema Mikrobiom auch von Geschäftemachern missbraucht“. Davor warnen Mediziner, Apotheker und Wissenschaftler nicht nur in der Laienpresse1, sondern auch in medizinischen Fachartikeln2,3. Patienten konfrontieren die behandelnden Ärzte auch mit Inseraten und Internet-Beiträgen, in denen selbsternannte Experten Tipps zum Mikrobiom geben. Eine seriöse Beschäftigung mit diesem wichtigen Thema ist daher für therapeutisch tätige Mediziner unerlässlich.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune