„Es geht immer um akute Sachen“

ZENTRALAFRIKA – „Ärzte ohne Grenzen“ leistet in Ländern Nothilfe, in denen die medizinische Versorgung zusammengebrochen ist. Ein Wiener Chirurg schildert Medical Tribune seine Erlebnisse in Afrika. (Medical Tribune 51-52/17) 

Dr. Matzinger (2. v. li.) in einem Spital in Afrika. Offene Brüche, oft tagelang nicht behandelt, Wunden und Leistenbrüche stehen auf der Tagesordnung.
Dr. Matzinger (2. v. li.) in einem Spital in Afrika. Offene Brüche, oft tagelang nicht behandelt, Wunden und Leistenbrüche stehen auf der Tagesordnung.

Die Lebenserwartung liegt bei 48 Jahren, von 1000 Geburten sterben 114 Säuglinge und auf 10.000 Einwohner kommt gerade einmal ein Arzt. Allein diese Eckdaten zur Zentralafrikanischen Republik sind erschütternd. Im Tschad ist die Situation sogar noch schlimmer und in Sierra Leone werden Männer nicht einmal 40 Jahre alt. Noch beeindruckender wird Sache aber, wenn die Zahlen ein Gesicht bekommen. Da wäre etwa dieser 18-jährige Olympia-Kandidat im Radfahren, dem das Bein amputiert werden musste, weil er nach einem offenen Bruch nicht optimal versorgt worden war. Oder ein 14-Jähriger, dem nach einem Unfall der Knochen aus dem Knie herausragte (siehe Bild) – zehn Tage lang litt er Höllenqualen ohne Schmerzmittel, ehe er es überhaupt ins Spital geschafft hatte und operiert wurde. Und das sind Geschichten, die in gewisser Weise noch ein Happy End fanden.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune