Paradigmenwechsel bei der Fettleber

GRAZER FORTBILDUNGSTAGE – Die nicht-alkoholische Fettleber gilt längst nicht mehr als metabolisches „Kavaliersdelikt“, sondern als ernste Multisystemerkrankung mit hohem kardiovaskulären und renalen Risiko. Bei der Differenzialdiagnostik sollte man aber die Kirche im Dorf lassen. (Medical Tribune 44/17) 

Um die Steatose zu verbessern und auch die Fibrose und Entzündung günstig zu beeinflussen, ist eine Gewichtsreduktion von etwa 10 % notwendig. Die Adhärenz lässt aber zu wünschen übrig.
Um die Steatose zu verbessern und auch die Fibrose und Entzündung günstig zu beeinflussen, ist eine Gewichtsreduktion von etwa 10 % notwendig. Die Adhärenz lässt aber zu wünschen übrig.

Bereits 30–40 % der Österreicher leiden an einer nicht-alkoholischen Fettleber. Sorgen macht Stoffwechselexperten v.a. der hohe Anstieg der Inzidenz bei jüngeren Menschen: „Diese Patienten werden auch die Konsequenzen der Erkrankung erleben, die früher bei einer Manifestation in höherem Alter nicht so relevant waren“, warnt Univ.-Prof. Dr. Michael Trauner, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin III, AKH Wien. Auf den ersten Blick erscheint die Fettlebererkrankung gar nicht so gefährlich: Im klassischen pyramidenförmigen NAFLD-Modell beginnt die Erkrankung mit einer Steatose, also der reversiblen Einlagerung von Fett in der Leber. Im weiteren Verlauf kommt es bei manchen der Betroffenen zu einer Entzündung (nicht-alkoholische Steatohepatitis; NASH). Damit steigt das Leberzirrhose-Risiko.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune