30. Okt. 2017

Lungenrundherde: Frühdiagnose ist möglich

Mit einer durchschnittlichen Fünf-Jahres-Überlebensrate von fünf Prozent ist der Lungenkrebs noch immer nicht nur einer der häufigsten, sondern auch einer der aggressivsten Tumore. Da die Prognose nicht nur abhängig vom histologischen Subtyp ist, sondern insbesondere auch vom Tumorstadium zum Diagnosezeitpunkt, kann ein Lungenkrebsscreening einen Überlebensvorteil durch die Möglichkeit einer frühen Diagnose bieten. (CliniCum pneumo 5/17)

Abb. 1: Solider Lungenrundherd: höhere Dichte, klare Abgrenzung von umgebendem Lungengewebe. Strukturen des Lungenparenchyms überdeckend Abb. 2: „Milchglasherd“: höhere Dichte als das Lungengewebe, Bronchi und Blutgefäße sind durch die Läsion hindurch jedoch erkennbar Abb. 3: Semisolide Rundherde: milchglasartige und solide Anteile
Abb. 1: Solider Lungenrundherd: höhere Dichte, klare Abgrenzung von umgebendem Lungengewebe. Strukturen des Lungenparenchyms überdeckend
Abb. 2: „Milchglasherd“: höhere Dichte als das Lungengewebe, Bronchi und Blutgefäße sind durch die Läsion hindurch jedoch erkennbar
Abb. 3: Semisolide Rundherde: milchglasartige und solide Anteile

National Lung Cancer Screening Trial (NLST)1

Seit 2014 werden die Resultate des NLST, einer US-amerikanischen Studie mit über 53.000 Patienten an 33 Universitätszentren, diskutiert. Dieses Screening wird mittlerweile in den USA von vielen Versicherungen bezahlt, u.a. von der staatlichen Versicherung Medicare. Der NLST zeigt, dass Screeninguntersuchungen von Personen mit hohem Risiko für Lungenkrebs (Alter: 55 bis 74 Jahre, Raucheranamnese innerhalb der letzten 15 Jahre, insgesamt über 30 Pack Years) die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten sechs Jahren an Lungenkrebs zu sterben, von 1,66 auf 1,33 Prozent senken. Das entspricht einer absoluten Risikoreduktion von 0,33 Prozent. Wie in der Studie erwähnt, bedeutet das, dass man 320 Patienten screenen müsste, um einen Todesfall an Lungenkrebs zu vermeiden (im Vergleich dazu müssen bei der Mammografie 781 Personen gescreent werden).

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo