5. Okt. 2017

Dr. Stelzl: Warum Urlaub so toll ist

Heuer im Sommer hatten wir einen sooo tollen Urlaub. Wir waren in einem wunderschönen kleinen Hotel in Istrien, mitten in der Pampa, still und romantisch, umgeben von Weinstöcken und Olivenhainen. Es gab zwei schöne Pools und eine nette Meeresbucht, die mit dem Auto über eine Schotterstraße und durch ein paar Schlaglöcher problemlos zu erreichen war. (Wieder einmal waren wir dankbar für den SUV, der sich im Sommer über alle Arten von Straßen und Wegen reiten lässt und uns seit Jahren im Winter das Kettenauflegen erspart.) Die Sonne strahlte von einem leuchtend blauen Himmel und ein leichter Wind spielte mit den Blättern der Weinstöcke und Olivenbäume. Schon der Prozess des Frühstückens nahm meist eine ganze Stunde in Anspruch. Einerseits aufgrund der Auswahl an Köstlichkeiten und andererseits, weil wir immer langsamer wurden.

Gemütliches, genüssliches Kauen, freundliches In-die-Gegend-Starren und dann noch ein Cappuccino und noch einer … Der Prozess des Abendessens nahm meist über zwei Stunden in Anspruch. Wir genossen die kreativen Gerichte, unterhielten uns über alles Mögliche und fanden das Leben toll. Und es ging uns so richtig gut dabei. Ich bin ja normalerweise die mit den Magen-Darm-Beschwerden und vertrage nicht alles und habe ständig mehr oder weniger Bauchweh. Nach fünf Tagen fiel mir plötzlich auf: Ich hatte keine Bauchschmerzen. „Schatz, ist dir aufgefallen, dass ich nicht über Bauchweh jammere?“ „Ja, stimmt, jetzt wo du’s sagst. Und Kopfschmerzen hast du auch keine.“ Und geschlafen hatte ich auch gut! Ohne Albträume, ohne Herumwälzen irgendwelcher Sorgen zwischen drei und fünf Uhr morgens. Und das alles, obwohl die Küche nicht mit Olivenöl gespart hat, der Rotwein exzellent und eher schwer war und daheim im Alltag schon der Gedanke an mehrere Cappuccinos Reflux und Tachykardien auslöst.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune