Urolithiasis – ein steiniger Weg

Mit einer Verdreifachung der Inzidenz in den letzten drei Jahrzehnten entwickelte sich die Urolithiasis zur Volkskrankheit. Bei Harnsteinleiden ist zwischen dem meist asymptomatischen Nierenstein und einem Harnleiterstein zu differenzieren, der sich als äußerst schmerzhafter und potenziell gefährlicher urologischer Notfall präsentiert. Ein Überblick. (CliniCum Urorologie 5/17) 

Steinerkrankungen zählen zu den häufigsten urologischen Erkrankungen und erreichen in Europa eine Prävalenz von fünf bis zehn Prozent. Mit einer Verdreifachung der Inzidenz in den letzten drei Jahrzehnten entwickelte sich die Urolithiasis zur Volkskrankheit. Gründe für den rasanten Anstieg sind neben der verbesserten Detektion von Harnsteinen im Rahmen von US- und CT-Untersuchungen das vermehrte Auftreten von Risikofaktoren wie Adipositas, metabolisches Syndrom, Stressbelastung, ungesunde Ernährung und zu einem gewissen Teil auch der Klimawandel. Durch die Angleichung eben dieser Lebensgewohnheiten zwischen Männern und Frauen ist auch zu erklären, warum sich der bis in die 1980er-Jahre bestehende Geschlechtsunterschied bei Steinerkrankungen von 3:1 mittlerweile nahezu ausgeglichen hat. Unabhängig von den Lifestyleveränderungen gibt es Risikofaktoren, wie z.B. familiäre Belastung, Stoffwechselstörungen, Darmerkrankungen und bestimmte Medikamente, die zu einer häufigeren Steinbildung prädisponieren.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum uro&gyn