Wann ist der Wake-up Stroke behandelbar?

Ein Fünftel aller ischämischen Schlaganfälle tritt während des Schlafs auf. Da der Zeitpunkt des Ereignisses in der Regel nicht bekannt ist, stehen die behandelnden Ärzte oft vor einem therapeutischen Dilemma. (Medical Tribune 15/2017)

Die Akuttherapie der Wahl beim ischämischen Schlaganfall ist die i.v. Thrombolyse mit rtPA. Dabei gilt: je schneller, desto besser. Die Wirksamkeit dieser Therapie ist allerdings nur in den ersten viereinhalb Stunden belegt. Danach überwiegen die Nebenwirkungen der Lyse und die Mortalität steigt an. Auch für die mechanische Thrombektomie gibt es ein Zeitfenster, innerhalb dessen der Eingriff stattfinden sollte. Für Patienten mit Wake-up Strokes sind diese therapeutischen Vorgaben fatal: Wenn die Ehefrau beim Aufwachen bemerkt, dass der neben ihr liegende Partner in der Nacht einen Schlaganfall erlitten hat, ist unklar, wann die ersten Symptome aufgetreten sind. Ein Großteil der Betroffenen erhält daher auch keine rekanalisierende Therapie. Darunter auch Patienten, die wahrscheinlich von rtPA oder einer Thrombektomie profitieren würden. Auf der anderen Seite führt diese Unklarheit aber auch dazu, dass viele Thrombolysen heute off-label durchgeführt werden.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune