17. Nov. 2017

Nur den „Schuldigen“ behandeln

HERZINFARKT – Die CULPRIT-Shock-Studie zeigt, dass Myokardinfarkt-Patienten mit kardiogenem Schock eher und komplikationsärmer überleben, wenn man nur das akut verschlossene und nicht gleich alle verengten Gefäße weitet. (Medical Tribune 45/17) 

Bei infarktbedingtem kardiogenen Schock ist der Koronarstent das Mittel der Wahl – allerdings nur im Infarktgefäß und nicht in allen engen Gefäßen.
Bei infarktbedingtem kardiogenen Schock ist der Koronarstent das Mittel der Wahl – allerdings nur im Infarktgefäß und nicht in allen engen Gefäßen.

Dass Patienten mit einem infarktbedingtem kardiogenen Schock von einer raschen Revaskularisation profitieren, daran herrscht kein Zweifel1. Mittel der Wahl ist die perkutane Koronarintervention (PCI). Über das richtige Ausmaß der Intervention bestand allerdings lange Unsicherheit. Unklar war, ob nur das Infarktgefäß selbst geöffnet werden soll oder der Patient mehr profitiert, wenn gleich alle verengten Koronarien erweitert werden. Immerhin leiden bis zu 80 Prozent der Patienten, die sich mit einem kardiogenen Schock präsentieren, unter einer koronaren Mehrgefäßerkrankung und die Mortalität ist bei jenen Patienten, bei denen mehrere Gefäße verändert sind, höher als bei Personen, bei denen nur ein Gefäß betroffen ist. Aus theoretischen Überlegungen heraus spricht daher einiges dafür, neben dem Infarktgefäß auch die anderen verengten Gefäße zu weiten und so eine bessere Myokardperfusion zu gewährleisten.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune