2. März 2017

Non scholae, sed vitae discimus

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Darüber habe ich schon während der Schulzeit oft und viel nachgedacht. Und nicht immer schien mir der Wahrheitsgehalt dieser Annahme auch greifbar und in meinem Leben nachvollziehbar. Zum Beispiel, als wir in Mathematik das Integral durchnahmen. Als praxisbezogener Mensch ohne theoretische Vorstellungskraft jammerte und klagte ich über den für mich nicht ersichtlichen Nutzen der Übung. „Wozu der Sch… ?“, fragte ich wutschnaubend, da mir die Sache nicht so recht ins Hirn wollte.

„Ich will wissen, was das Ganze für einen geistigen Nährwert für mich hat!“ Beruhigend auf mich einmurmelnd versuchte meine beste Freundin, mich davon abzuhalten, irgendeinen Taschenrechner gegen die Wand zu pfeffern. „Du kannst damit das Volumen einer Klomuschel ausrechnen“, meinte sie beschwichtigend. Wieso in aller Welt sollte ich das anstreben? Ist mir doch völlig egal, welches Volumen das Teil hat. Hauptsache es erfüllt seinen Zweck und der Installateur hat es auch ganz ohne Integral oder Differenzial ganz einfach und ganz dicht und ganz schön mit allen wichtigen zu- und abführenden Schläuchen und Röhren verbunden.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune