Hausärzte punkten mit Kontinuität

PRAXIS – In kaum einer anderen Disziplin kennen Ärzte ihre Patienten so gut wie in der Allgemeinmedizin. Dieser Vorteil sollte genutzt werden, um Menschen mit Diabetes von Anfang an strukturiert zu betreuen. (Medical Tribune 40/17)

Gerade bei der strukturierten Betreuung von chronischen Erkrankungen wie Diabetes sind Allgemeinmediziner wertvolle Partner.
Gerade bei der strukturierten Betreuung von chronischen Erkrankungen wie Diabetes sind Allgemeinmediziner wertvolle Partner.

Die langjährige Betreuung und Begleitung chronisch kranker Patienten ist eine der Hauptaufgaben der Allgemeinmedizin. Der Hausarzt ist dabei für die Gesamtstrategie verantwortlich, er spielt eine Schlüsselrolle beim Schnittstellenmanagement, hat Einblick in das Umfeld bzw. das soziale Netz der Patienten und hilft bei der Krankheitsbewältigung. Was die Arbeit des Allgemeinmediziners so unheimlich wertvoll macht, ist die Kontinuität der Betreuung – gerade bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes. Die Prävalenz von Diabetes im Praxiskollektiv schwankt zwischen sechs und zehn Prozent, „je nach Altersschnitt“, weiß Dr. Susanne Rabady, Allgemeinmedizinerin in Windigsteig, Niederösterreich, und Mitglied des Teams der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM). Auf dem Land, wo die Allgemeinmedizin auch Kinder und Jugendliche zu versorgen habe, sei der Anteil der Diabetiker etwas geringer. 60 Prozent haben zumindest eine Komorbidität, 40 Prozent haben drei oder mehr zusätzliche Erkrankungen wie Bluthochdruck, chronische Rückenschmerzen, Arthrose und KHK. Unter den Patienten einer Allgemeinpraxis dürften Studien zufolge sogar mit bis zu 90 Prozent Multimorbiden unter den Diabetikern zu rechnen sein.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune