14. Aug. 2017

Fipronil-Skandal: EU-Sondersitzungen nun Anfang September

14.08.2017 – Hatte kurz zuvor die EU-Kommission noch ein offizielles Sondertreffen am 26. September einberufen, sollen nun bereits Anfang September erste Gespräche über eine mögliche Reaktion der EU auf den Fipronil-Skandal stattfinden. Alle betroffenen Staaten sollen teilnehmen. Ziel des Treffens sei aus dem aktuellen Fall zu lernen und das Frühwarnsystem zu optimieren.

Der Skandal um mit Fipronil belastete niederländische und belgische Eier weitet sich aus. Angaben der Kommission zufolge hat der Skandal bereits 15 EU-Staaten erreicht. Zusätzlich sind nun auch noch die Schweiz und Hongkong betroffen. Laut Statistik Austria wurden 2016 rund 3.588 Tonnen Eier (in der Schale frisch, gekockt, haltbar) aus den Niederlanden nach Österreich geliefert. Aus Belgien führte Österreich letztes Jahr keine Eier ein.

Letzten Donnerstag wurden auch in Österreich erstmals Eier identifiziert, die mit dem Insektizid belastet sein dürften. Zwei oberösterreichische Großhändler haben aus den Niederlanden importierte gekochte und geschälte Eier an heimische Gastronomen verkauft. In Oberösterreich ist aus diesem Grund eine Rückholaktion angelaufen, daneben wurden Stichprobenkontrollen der Lebensmittelaufsicht durchgeführt. Die von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) durchgeführte Analyse wird Anfang dieser Woche erwartet.

Bisher hat die AGES Frisch-Eier, Backwaren, Hühnerfleisch, Kekse, Mayonnaise, Teigwaren und Waffeln aus dem österreichischen Einzelhandel auf Fipronil untersucht, konnte das Insektizid aber glücklicherweise nicht nachweisen.

Während Eipackstellen mit AMA-Gütesiegel, AMA-Biosiegel oder „Tierschutz geprüft“ an der österreichischen Eierdatenbank teilnehmen und dadurch eine lückenlose Nachvollziehbarkeit ermöglichen, gibt es für in der Nahrungsmittelindustrie verwendete Eiprodukte in der EU keine Herkunftsbezeichnung. Hier fordert die Landwirtschaftskammer schon seit langem eine Eier-Kennzeichnung, sowohl in der Gastronomie, als auch bei verarbeiteten Produkten.

Quelle: APAMED