23. Juni 2016

Plötzlich ein Knoten in der Brust

Illustration: Kim Novak„Mir ist gestern beim Duschen dieser Knoten in der linken Brust aufgefallen. Vor 2 Monaten war ich doch erst bei der Vorsorgeuntersuchung, da war alles in Ordnung und kein Knoten zu tasten. Ich bin jetzt wirklich beunruhigt. Was wächst denn da so schnell? Habe ich Krebs?“ Frau W. (41 J.) ist sichtlich beunruhigt. Außerdem leidet sie seit einiger Zeit an beidseitigen Brustschmerzen, die vor allem prämenstruell auftreten. Der Zyklus ist nach wie vor regelmäßig, und es bestehen auch sonst keine relevanten Vorerkrankungen. Bei der klinischen Untersuchung zeigen sich weder Einziehungen noch Orangenhaut an den Brüsten. In der linken Brust können Sie im rechten oberen Quadranten einen ca. 2,5cm großen, kugeligen, gut verschieblichen Tumor tasten, dieser scheint glatt begrenzt zu sein. Die Palpation der anderen Brust ist unauffällig. Keine vergrößerten LK. RR 135/85mmHg, P 86, Temp. 36,5°C. Können Sie Frau W. beruhigen? Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?

“Die histologische Abklärung mittels einer Biopsie ist notwendig“

Foto: PrivatUniv.-Prof. Dr. Edgar Petru,
Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburts­hilfe, Klinische Abteilung für Gynäkologie, Graz
Zunächst würde ich eine aktuelle Zyklusanamnese durchführen, um möglicherweise den Zusammenhang mit einem eventuellen prämenstruellen Syndrom herzustellen. Dann würde ich die familiäre Krebsanamnese erheben. In der Folge sollte eine genaue Palpation beider Brüste inklusive der axillären Lymphknoten erfolgen. Im Rahmen dessen ist auch eine Ultraschalluntersuchung der Brust und der Axilla indiziert. Diese sollte dann schon informativ sein und Aufschluss über Inhomogenität oder etwa dorsalen Schallschatten geben. Die Mammografie würde natürlich die Basisuntersuchung darstellen. In jedem Fall sollte eine histologische Abklärung mittels Biopsie erfolgen bzw. eine Punktion einer „Zyste“. Sie stellt die Basis für das weitere Vorgehen dar.

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