29. Mai 2015

Depressive bekommen eher M. Parkinson

Bei Personen mit Morbus Parkinson kommen Depressionen häufiger vor als in der allgemeinen schwedischen Bevölkerung. Eine schwedische Kohortenstudie interpretiert das Vorliegen von Depressionen daher als Risikofaktor, aber auch als Krankheitsmerkmal für eine Parkinsonerkrankung.

Foto: Vinoth Chandar (Flickr Creative Commons)
Menschen mit Depressionen haben einer schwedischen Studie zufolge ein höheres Risiko, die Parkinsonsche Krankheit zu entwickeln.

 

Anhand der Daten aus einem nationalen Register von Patientenakten der schwedischen Bevölkerung untersuchte Peter Nordström vom Department of Community Medicine and Rehabilitation an der Universität Umeå in Schweden mit seinem Team eine Stichprobe 140.688 Menschen, die mit Ende des Jahres 2005 zumindest 50 Jahre alt waren und bei denen im Zeitraum von 1987 bis 2012 eine Depression diagnostiziert worden war. Die Daten jeder einzelnen Person wurden jenen von drei “Kontroll”-Personen gleichen Alters und Geschlechts gegenübergestellt, bei denen keine Depressionsdiagnose vorlag.

Die Studienpopulation bestand aus ingsgesamt 562.631 Menschen, deren Daten die Forscher über eine Periode von bis zu 26 Jahren verfolgten. In diesem Zeitraum entwickelten 1.485 Menschen mit bestätigter Depression (1,1 Prozent) und 1.775 Personen ohne Depression (0,4 Prozent) die Parkinsonsche Krankheit.

Insgesamt entwickelten depressive Menschen aus dem Register 3,2 Mal häufiger innerhalb eines Jahres nach der Depressionsdiagnose Morbus Parkinson – dies entspricht einem um mehr als 200 Prozent erhöhten Risiko. 15 bis 25 Jahre, nachdem die Diagnose “Depression” gestellt worden war, trat immer noch mit einer um 50 Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit Morbus Parkinson auf als bei nicht an Depressionen erkrankten Menschen.

Helena Gustafsson, Anna Nordström, Peter Nordström
Depression and subsequent risk of Parkinson disease. A nationwide cohort study
Neurology, Published online May 20, 2015

Quelle: Press Release, Umeå University