Sklerodermie: Hände weg vom Kortison!
WIEN – Die Sklerodermie ist unter den rheumatischen Erkrankungen besonders gefürchtet. Das liegt einerseits an den häufigen und lebensbedrohlichen Organbeteiligungen, andererseits aber auch an den nach wie vor sehr begrenzten therapeutischen Optionen.
Während bei der rheumatoiden Arthritis und anderen rheumatischen Erkrankungen in den letzten Jahren erhebliche Verbesserungen in der Therapie erreicht werden konnten, sind die rheumatischen Bindegewebserkrankungen nach wie vor deutlich schlechter zu behandeln. Das gilt besonders für die Sklerodermie, die nach wie vor eine ungünstige Prognose mit – abhängig von der Manifestationsform – hoher Mortalität aufweist. Bislang gibt es keine Therapie der Grundkrankheit. Allenfalls lassen sich die diversen Organmanifestationen durch spezifische Behandlung günstig beeinflussen. „Nach wie vor wird die Sklerodermie vielerorts mit Kortison behandelt“, sagt Prim. Univ.- Prof. Dr. Ludwig Erlacher, Leiter der 2. Medizinischen Abteilung am Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien. „Dies ist allerdings als echter Therapiefehler zu werten, da Kortison bei Sklerodermie nachweislich die Mortalität erhöht.“