15. Aug. 2014

ArzneimittelPROFIL Ferumoxytol August 2013

Eine Anämie ist eine häufige Komplikation bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen. Typischerweise liegt ihr ein Mangel an Eisen und eine nicht adäquate Erythropoetinproduktion zugrunde. Bei Patienten mit renaler Anämie, sowie bei Patienten mit Eisenmangelanämie wird die Substitution von Eisen empfohlen. Eine orale Eisengabe ist vor allem durch häufige gastrointestinale Nebenwirkungen und bei chronischer Nierenerkrankung durch eine reduzierte Wirksamkeit beeinträchtigt. Die intravenöse Behandlung des Eisendefizits bietet hier therapeutische Vorteile. Die derzeit zur Verfügung stehenden Präparate sind effizient, allerdings gilt es, gewisse Faktoren wie die maximale Dosis pro Einzelgabe, die Infusionsdauer und bei manchen Präparaten die Verabreichung einer Testdosis zu beachten.
Ferumoxytol (Eisenoxytol) ist ein kolloidaler Eisen-Kohlenhydrat-Komplex, bestehend aus einem Kern von superparamagnetischem Eisen(III)-oxid, der von einer Hülle aus Polyglukose-Sorbit-Carboxymethylether umgeben ist. Eine Ampulle enthält 510mg Ferumoxytol und wird über eine kurze intravenöse Injektion (17 bis 60 Sekunden) verabreicht. Im Vergleich zu oraler Eisenmedikation zeigen mehrere kontrollierte Studien bei nicht dialysepflichtigen und bei dialysepflichtigen Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung eine gute Wirksamkeit von intravenös verabreichtem Ferumoxytol bei gleichzeitig verbesserter Verträglichkeit. Es kommt zu einem stärkeren therapiebedingten Anstieg des Hämoglobins, der Transferrinsättigung und des Serumferritins. Die häufigsten Nebenwirkungen von Ferumoxytol sind mit weniger als 2,5% alle selten. In vereinzelten Fällen wurden jedoch trotzdem schwere anaphylaktoide und hypotensive Reaktionen berichtet. Erste Daten zeigen Vorteile von Ferumoxytol gegenüber intravenöser Eisensaccharose bezüglich des Hämoglobinanstiegs.
Ferumoxytol ist in den USA und in Europa zur Eisenmangeltherapie bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen zugelassen.

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