21. März 2014

Dr. Waidmann: “Das tut sich heute keiner mehr an”

BAD KLEINKIRCHHEIM– Dr. Eckart Waidmann ist Landarzt mit Leib und Seele. Trotzdem würde er seiner Tochter nicht empfehlen, in seine Fußstapfen zu treten. Nach Greißlersterben und Postamtschließungen erwartet er ein „Ende der Landärzte“.

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Der rührige Praktiker mit Sportarzt-Diplom hat in der Region einen ärztlichen Pistendienst mitgegründet, der mit der Bergrettung zusammenarbeitet.

Weil er auch heute noch rund zehn Nachtdienste pro Monat leistet, bezeichnet sich Dr. Eckart Waidmann als „Dinosaurier“: „Das tut sich ja heute niemand mehr an, und ich verstehe die jungen Kollegen, die solche Dienste ablehnen.“ Die schlechte Bezahlung tut ein Übriges: „Für einen nächtlichen Hausbesuch bekomme ich ganze 40 Euro und zwischen 22 und 6 Uhr 60,79 Euro. Dafür schaut sich kein Mechaniker die Waschmaschine an.“ Der gebürtige Drautaler hat in Innsbruck Medizin studiert und im Krankenhaus Villach den Turnus absolviert. Als die Kassenstelle in der Kärntner Wintersport-Hochburg Bad Kleinkirchheim ausgeschrieben wurde, hat er „zugeschlagen“, obwohl ihn Kollegen gewarnt haben: „Das rechnet sich nicht.“ Hat es doch: Seit 1989 ordiniert der Allgemeinmediziner in den Nockbergen mittlerweile so erfolgreich, dass er von den Kollegen als „Platzhirsch“ bezeichnet wird.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune