30. Juli 2015

Leitlinienbewertung chronischer Rückenschmerz

Das IQWiG veröffentlichte die vorläufigen Ergebnisse einer Recherche evidenzbasierter Leitlinien zur Indikation chronischer Rückenschmerz und kam zu dem Ergebnis, dass sämtliche Leitlinien alle wichtigen Versorgungsaspekte abdecken.

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Das IQWiG pickt aus aktuellen, methodisch hochwertigen Leitlinien jene Empfehlungen heraus, die für ein mögliches neues Disease-Management-Programm (DMP) Chronischer Rückenschmerz von Bedeutung sein könnten.

 

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) veröffentlichte am 30. Juli 2015 den Vorbericht einer Recherche evidenzbasierter Leitlinien zur Indikation chronischer Rückenschmerz.

Bei der systematischen Leitlinienrecherche und -bewertung sowie Extraktion relevanter Empfehlungen für ein DMP chronischer Rückenschmerz kam heraus, dass die sechs einbezogenen und ausgewerteten Leitlinien alle wichtigen Aspekte von Diagnostik, Therapie und Rückfallprophylaxe beim chronischen Rückenschmerz abdecken.

Diagnostik

Die Diagnostik des Rückenschmerzes müsse laut IQWIG vor allem jene Risikofaktoren identifizieren, die zu einer Chronifizierung führen können. Hier werden in den untersuchten Leitlinien vor allem die standardisierte Symptomerfassung, das Erfassen psychosozialer Risikofaktoren sowie Bildgebung, Blutuntersuchung und diagnostische Nervenblockaden thematisiert.

Therapeutische Empfehlungen

Neben der medikamentösen und der invasiven Therapie berücksichtigen die Leitlinien auch etliche nichtmedikamentöse Maßnahmen wie Massagen, manueller Therapie, Bewegung und Physiotherapie sowie Yoga und Verhaltenstherapie. Auch wenn die Empfehlungen inhaltlich weitgehend deckungsgleich sind, gibt es bei der medikamentösen Therapie mit Paracetamol und Phytotherapeutika, der Akupunktur sowie der Diskographie teilweise Inkonsistenzen.

Spezifische Empfehlungen für Subgruppen Rückenschmerzgeplagter

Die Leitlinien berücksichtigen auch diverse Untergruppen von Patienten – etwa solche mit Radikulopathie, bandscheibenbedingten Kreuzschmerzen, Spinalkanalstenose, Postnukleotomiesyndrom, lumbalen Facettengelenkschmerzen oder sakroiliakalen Gelenkschmerzen. Für diese Patientengruppen gibt es durchgängig spezielle Empfehlungen.

Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)