10. Juni 2015

Testosteron erhöht die Serotonin & transporterbindung im Gehirn

Geschlechtshormone scheinen bei Depression eine zentrale Rolle zu spielen. In einer aktuellen Studie der Wiener Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie wurde am Modell der Hormontherapie von Transsexuellen die Wirkung von Testosteron und Östrogen auf die Dichte von Serotonintransportern im Gehirn untersucht. Die Forscher konnten zeigen, dass der Serotonintransporter bereits nach vierwöchiger Testosterontherapie signifikant erhöht ist und bei fortlaufender Therapie weiter ansteigt.

Frontalschnitt der Verteilung des Serotonintransporters in Frau-zu-Mann-Transsexuellen vor (PET 1, links) und einen (PET 2, Mitte) bzw. vier Monate (PET 3, rechts) nach Beginn der gegengeschlechtlichen Hormontherapie. Die Zunahme des Bindungspotenzials über die Zeit wird durch die Zunahme der grün-gelb-roten Färbung in subkortikalen Strukturen deutlich.
Frontalschnitt der Verteilung des Serotonintransporters in Frau-zu-Mann-Transsexuellen vor (PET 1, links) und einen (PET 2, Mitte) bzw. vier Monate (PET 3, rechts) nach Beginn der gegengeschlechtlichen Hormontherapie. Die Zunahme des Bindungspotenzials über die Zeit wird durch die Zunahme der grün-gelb-roten Färbung in subkortikalen Strukturen deutlich.

Epidemiologische Studien zeigen, dass Frauen ein fast doppelt so hohes Risiko für Depression und Angsterkrankungen haben wie Männer. Frauen sind in der Regel jünger bei Erstmanifestation, zeigen eine größere Anzahl an Symptomen und depressiven Episoden. Vor allem die Tatsache, dass viele Frauen depressive Symptome in Zeiten starker hormoneller Schwankungen haben (Zyklus, Wechsel, Post-partum), lässt auf einen Einfluss von Geschlechtshormonen auf den der Stimmung zugrundeliegenden biologischen Mechanismus schließen. Des Weiteren ist die Suizidrate bei depressiven Männern höher, und diese neigen zu Aggression und erhöhtem Risikoverhalten.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy