16. März 2015

Überlandstromleitungen triggern keine neurodegenerativen Erkrankungen

Nachdem einige epidemiologische Studien Hinweise ergeben hatten, dass niederfrequente magnetische Wechselfelder unter anderem neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Alzheimer oder Amyotrophe Lateralsklerose fördern könnten, gelten Überlandstromleitungen als potentielles Gesundheitsrisiko. Deutsche Forscher konnten in einer aktuellen Studie anhand eines Mausmodells jedoch keine Anhaltspunkte für eine Verstärkung oder Beschleunigung der Krankheitsentwicklung durch niederfrequente magnetische Wechselfelder finden – weder in Bezug auf das Lernverhalten noch hinsichtlich bekannter Krankheitsmechanismen auf zellulärer Ebene.

Foto: BilderBox.com
Eine deutsche Studie ergab im Tierversuch keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen niederfrequenten magnetischen Wechselfeldern, wie sie beispielsweise Überlandstromleitungen erzeugen, und neurodegenerativen Erkrankungen.

Aufgrund der unklaren wissenschaftlichen Datenlage gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) niederfrequente Magnetfelder als einen möglichen Risikofaktor für die Entstehung von Morbus Alzheimer an. Einige epidemiologische Studien hatten Hinweise geliefert, dass niederfrequente magnetische Felder, wie sie etwa durch Wechselstrom (50 Herz) in Stromleitungen oder die Benützung von elektrischen Geräten erzeugt werden, die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen möglicherweise fördern. Andere Studien beschreiben wieder, dass magnetische Felder keinen Risikofaktor für die Alzheimer-Krankheit oder ALS darstellen. Die Fachwelt erörtert zurzeit intensiv, wie niederfrequente magnetische Felder die Zellfunktion auf molekularer Ebene beeinflussen könnten.

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