5. Sep. 2014

Urlaub vom Urlaub

Irgendwie seltsam: Jedes Jahr im Sommer hängt mir die Zunge heraus, so dass ich sie um die Knöchel wickeln könnte, weil das Arbeitsjahr bisher so stressig war. Und jedes Jahr schwöre ich, dass ich mein Leben/ Tun/Arbeiten besser in den Griff kriegen werde. So dass mir im folgenden Jahr die Zunge vielleicht nur bis zur Kniescheibe hängt. Und jedes Jahr passiert das genaue Gegenteil: Es wird schlimmer. Noch mehr Arbeit, noch mehr Ärger, noch mehr Stress. Und noch mehr Dinge, die man nicht eingeplant hat. Wie zum Beispiel heuer bisher drei ungeplante Augenoperationen bei meinem Mann, der immer noch höchst ungeplanterweise halbblind ist.

Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass mir heuer die Zunge so weit heraushängt, dass ich beim Wandern draufsteigen werde, wenn ich nicht sehr gut achtgebe. Ich werde aber wahnsinnig, wenn ich im Urlaub zwei Wochen irgendwo nichtstuend stundenlang am Strand brate oder in einem Spa vor mich hingammle. Also planen wir meist irgendwelche Touren durch halb Europa. Daher braucht es davor oder danach Urlaub vom Urlaub. Heuer sind Aostatal, Provence und Nordspanien dran. Und ich ruhe nie, bevor ich nicht auch die letzte Kirche und die entlegenste Burg besichtigt habe.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune