Home / Medizin / Innere Medizin / Kardiologie / Ist die weibliche KHK wirklich so anders?
Mythos Geschlechtsunterschiede

Ist die weibliche KHK wirklich so anders?

Junge Frau mit Herzproblemen, die Brust hält.

Stimmt es, dass die koronare Herzerkrankung eine vorwiegend männliche Erkrankung ist und Herzinfarkte bei Frauen oft übersehen werden, weil die Symptomatik anders ist? Manche der kolportierten Geschlechtsunterschiede entpuppen sich bei näherem Hinsehen als Mythos. Eine Spurensuche mit teils überraschenden Ergebnissen.

Dass Herzinfarkte bei Frauen alles andere als selten sind, bestätigt unter anderem der kürzlich veröffentliche Frauengesundheitsbericht 2022: Mit einem Anteil von 11,8 Prozent an allen Sterbefällen war die ischämische Herzkrankheit 2021 die häufigste Todesursache bei Frauen in Österreich. Der große Unterschied zu Männern ist, dass die KHK so wie andere chronische und inflammatorische Erkrankungen erst mit der Menopause, wenn der Schutz durch die Östrogene nachlässt, deutlich ansteigt. Lange Zeit wurde daher auch gemutmaßt, dass eine hormonelle Substitutionstherapie als KHK-Prophylaxe fungieren könne. Dazu gibt es in den Guidelines der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft mittlerweile jedoch ein klares Statement: „Eine Hormonersatztherapie bei postmenopausalen Frauen zur Senkung des Risikos ischämischer Myokarderkrankungen wird nicht empfohlen.“

Geschlechtsunterschiede bei Risikofaktoren

LOGIN