24. Feb. 2022ÖGP 2021

Invasive Pilzerkrankungen

„Invasive Pilzerkrankungen (IFD) sind Erkrankungen der immundefizienten Patienten“, stellt Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Volker Strenger, Klinische Abteilung für pädiatrische Pulmonologie und Allergologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Graz, klar. Daher treten IFD als neueres Krankheitsbild der letzten Jahre auf, welches weitgehend Hämato-/onkologische Patienten inklusive Stammzelltransplantat(HSCT)-Empfänger, HIV, immunsuppressiven Therapien und Biologika betrifft.

Pilzinfektion der Lunge, mikroskopisches Bild: Eine Hämatoxylin- und Eosin-Färbung zeigt Pilzhyphen einer histologischen Gewebeblockprobe.
iStock/Md Babul Hosen

Die Häufigkeit von IFD variiert und hängt von der Grunderkrankung ab: so sind z.B. mehr als zehn Prozent der Patienten mit Akuter Myelotischer Leukämie (AML), Hochrisiko-Akute Lymphatische Leukämie (ALL), ALL-Rezidiven oder allogener HSCT davon betroffen.

Bis zu 35 Prozent aller IFD werden durch seltene Schimmelpilze wie Fusarien oder Zygomyceten verursacht, Tendenz steigend (Pilz-Prophylaxe, feinere Diagnostik).

Zu den Risikofaktoren für IFD zählen profunde Neutropenie (<500/ml, >10 Tage), Glukokortikoide (>0,3mg/kg Prednison bzw. Äquivalent), Mukosedefekte, zentraler Venenkatheter (Candidose) und die jeweilige Grunderkrankung (AML, Hochrisiko-ALL, ALL-Rezidiv, HSCT, Graft-versus-host-Erkrankung).

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo