Chronische COVID-19-Erkrankung

Immer mehr Daten zeigen eine erhöhte Frailty bei Patienten nach einer COVID-19-Erkrankung. Auch Langzeitfolgen wie persistierende funktionelle Lungenveränderungen oder radiologische Auffälligkeiten im CT im Sinne einer interstititellen Lungenerkrankung konnten nachgewiesen werden. Nicht zu vernachlässigen ist die Post-COVID-19-Fatigue.

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Niedrigwinkelansicht einer Frau, die eine schützende Gesichtsmaske trägt und durch das Fenster schaut. Platz kopieren.
iStock/Drazen Zigic

Eine COVID-19-Erkrankung beschleunigt die Gebrechlichkeit bei Patienten ≥50 Jahren, die aufgrund von einer SARS-CoV-2-Infektion hospitalisiert waren. Das zeigte eine Analyse der laufenden prospektiven multizentrischen Swiss COVID-19 Lung Study. Mit der Post-COVID-19-Gebrechlichkeit (Frailty) waren in dieser nach vier Monaten ausgewerteten Analyse Faktoren wie Dyspnoe, Aufenthalt auf einer Intensivstation, höherer BMI, Raucherstatus, niedrigere forcierte Vitalkapazität (FVC) und Diffusionskapazität (DLCO) sowie kürzere Sechs-Minuten-Gehstrecke (6MWD) assoziiert. „Den stärksten Effekt auf die Post-COVID-19-Vulnerabilität und Gebrechlichkeit hatte jedoch Dyspnoe unabhängig von demografischen Aspekten, bekannten Risikofaktoren, Hospitalisierung oder Lungenfunktion“, betont Studienautorin OÄ Dr. Sabina Guler, Universitätsklinik für Pneumologie, Universitätsspital Bern, Schweiz. Weitere Studien sollen klären, ob interdisziplinäre Interventionen wie pulmonale Rehabilitation die Post-COVID-19-Dyspnoe und -Gebrechlichkeit reduzieren können.

Erniedrigte DLCO häufig

In die vorliegende Studie waren Patienten (n=215), die aufgrund einer COVID-19-Pneumonie hospitalsiert waren, eingeschlossen und wurden sechs Monate nach ihrer Spitalsentlassung hinsichtlich Spirometrie, DLCO sowie bestimmten Epithelmarkern (Surfactantprotein-A (SP-A), SP-D, CC16) nachbeobachtet. Erhöhte Sp-A und -D-Spiegel korrelierten mit den niedrigsten DLCO-Werten. „Wir fanden nach sechs Monaten erhöhte SP-A-Spiegel nur bei Patienten, die zuvor am schwersten an COVID-19 erkrankt waren, sprich Akutes Atemnotsyndrom (ARDS), organisierende Pneumonie oder Pulmonalembolie hatten“, informiert Dr. Lidia Perea Soriano, Respiratory Institute, Hospital Clinic, IDIBAPS, Barcelona, Spanien. „Erniedrigtes DLCO ist bei COVID-19-Patienten sechs Monate nach Spitalsentlassung häufig. Sp-A ist nicht nur mit Lungenkomplikationen nach sechs Monaten assoziiert, sondern auch mit dem Schweregrad während der akuten Erkrankung.“

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo