15. Sep. 2021Medizin und ich

Nur weit, weit weg

In den letzten Tagen vor dem Urlaub tritt bei mir ein seltsames Phänomen auf. Ich bin dann so im Arbeiten drin, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, nicht in der Praxis zu sein. Es läuft so fein, dass ich gar nicht weg will. Der beste aller Ehemänner grunzt dann mit sorgenzerfurchter Stirn irgendwas von „hoffentlich vorübergehenden psychotischen Schüben“. Man muss mich also fast mit Gewalt weg aus der Ordi und hinein in den Urlaub zerren.

Wichtiges zur Reisevorbereitung.
iStock/Probuxtor

Dazwischen liegt noch die Phase von: „Die Koffer sind zu klein“ – „Wir haben zu viel Zeugs“ – „Schatz, hast du deine Medikamente auch sicher eingepackt?“ – und heuer auch noch: „Sch..., ich hab’ meinen Führerschein verloren“. Der findet sich dann allerdings wieder, gut mitgewaschen in einer Jacke, die ich anhatte, als ich mit meinem Patenkind am Spielplatz war. Vor fünf Monaten. Man kann offenbar mit ruhigem Gewissen fünf Monate ohne Führerschein in der Gegend herumfahren. Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem man dieses herausfindet. Dann fühlt man sich plötzlich ein bisschen nackt. Anyway, überraschenderweise gehen die Koffer doch zu und sogar ins Auto, wir haben nichts Wichtiges vergessen und die Kühltasche gibt bereits bei der Garagenausfahrt den Geist auf.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune