10. Nov. 2020DGHO 2020

Mammakarzinom: Was gibt es Neues?

Innovative Therapeutika und neue Behandlungsschemata für das HER2-positive Mammakarzinom wurden bei der gemeinsamen Jahrestagung vorgestellt. Dazu zählten Daten u.a. zur Immuntherapie beim triple-negativen Brustkrebs sowie zu Medikamenten mit ZNS-Wirksamkeit.

Hände und Schultern
iStock-108311906_itsskin

Checkpoint-Inhibition bei fortgeschrittenem triple-negativem Mammakarzinom (TNBC)

Paclitaxel und Atezolizumab. In der vor zwei Jahren präsentierten Studie IMpassion 1301 wurden Patientinnen mit triple-negativem Mammakarzinom (TNBC) eingeschlossen, die eine PD-L1-Expression von mindestens einem Prozent hatten und entweder mit Atezolizumab + nab-Paclitaxel oder mit Placebo + nab-Paclitaxel behandelt wurden. „Es handelte sich eher um eine junge Population in gutem Allgemeinzustand (ECOG 0 oder 1), 41 Prozent der Tumoren hatten mindestens ein Prozent PD-L1-positive Immunzellen, etwa ein Viertel der Patientinnen waren adjuvant mit einem Taxan behandelt worden“, informiert Prof. Dr. Stefan Paul Aebi, Chefarzt an der Medizinischen Onkologie und Tumorzentrum, Kantonsspital Luzern.Im primären Endpunkt progressionsfreies Überleben (PFS) zeigte sich, dass Atezolizumab bei Patientinnen mit PD-L1-positiven Tumoren statistisch signifikant wirksam war, nicht aber bei PD-L1-negtiven Tumoren. Beim Gesamtüberleben (OS) zeigte sich nur ein Trend zu einem längeren Überleben. Aebi: „Deshalb konnte Hypothese zur Überlegenheit von Atezolizumab bei PD-L1-postiven Tumoren nicht bestätigt werden.“

Im Rahmen des ESMO 2020 wurden die finalen Überlebensdaten zu dieser Studie gezeigt2 und weiterhin fand sich in der Gesamtpopulation kein statistisch signifikanter Nutzen von Atezolizumab. „Die geschätzte Verlängerung des OS um sieben Monate ist zwar eindrucksvoll, lässt sich aber nicht auf statistische Signifikanz testen“, kommentiert Aebi.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.