21. Sep. 2020Hepatologische Autoimmunkrankheiten

Angriff aus den eigenen Reihen

Fehlgeleitete Immunreaktionen machen auch vor Leber und Gallenwegen nicht halt. Bei der autoimmunen Hepatitis steht die Entzündung im Fokus, bei den Cholangitiden das drohende Karzinom.

Jeder Patient braucht eine Therapie und das meist lebenslang. So lautete die erste Schlüsselempfehlung für Erwachsene mit einer Autoimmunhepatitis (AIH) von Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie am LKH-Universitätsklinikum Graz. Seine weiteren Kernbotschaften zur Therapie:

  • Mit Steroiden induziert man die Remission.
  • Azathioprin (AZA) ist die erste Wahl in der Erhaltungstherapie.
  • Ein Steroidtapering wird individualisiert durchgeführt.
  • Bei AZA-Nebenwirkungen erfolgt der Wechsel auf 6-Mercaptopurin.
  • Zum Management gehört die Überwachung auf ein hepatozelluläres Karzinom (HCC).

Je schneller die Patienten auf die Steroidtherapie ansprechen, umso größer sind die Chancen auf eine Remission. In einer Studie zeigte sich, dass acht Wochen nach Einleitung der Behandlung ein signifikantes Absinken (> 80%) der AST mit einer Normalisierung der Transaminasenspiegel in den Wochen 26 und 52 assoziiert war. Daten zur ALT liegen nicht vor.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune