Stuhltransplantation bei Reizdarmsyndrom

Bei Patienten mit Reizdarmsyndrom wurde ein intestinale Dysbiose festgestellt. Daher wurde die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT) als eine vielversprechende Therapieoption vermutet. Dänische Forscher haben in einer randomisierten doppel­blinden und placebokontrollierten Studie untersucht, ob eine FMT die Darmflora verändert und zu einer Verbesserung des Reizdarmsyndroms führt. In die Studie wurden 52 Erwachsene (31 % männlich, durchschnittlich 36 Jahre alt) mit mittelschwerem bis schwerem Reizdarmsyndrom eingeschlossen. Sie erhielten entweder das Stuhltransplantat als Kapsel über zwölf Tage oder Placebo. Vor der ersten Behandlung erfolgte eine Darmreinigung mit einer Koloskopielavage und eine Koloskopie. Die Nachbeobachtung betrug sechs Monate. Drei Monate nach der Behandlung hatten sich in beiden Gruppen der Schweregrad des Reizdarmsyndroms und die Lebensqualität signifikant gebessert, wobei die Verbesserung in der Placebogruppe deutlicher war.
Bei der Mehrheit der Patienten traten Nebenwirkungen auf (FMT 85 %, Placebo 5 %), wobei nur die Nebenwirkung Diarrhö in der FMT-Gruppe stärker ausgeprägt war als in der Placebogruppe. Die Patienten mit FMT hatten eine Zunahme der intestinalen mikrobiellen Biodiversität, während dies in der Plazebogruppe nicht nachweisbar war.

Halkjaer SI et al., Gut 2018; 67: 2107–15

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune