15. Mai 2019Endokrinologie

Kontroverse um Vitamin D

Die einen halten eine breite Vitamin-D-Supplementation für einen Hype, die anderen wünschen sich eine Anreicherung von Lebensmitteln in Österreich. (Medical Tribune 20/19)

„2018 war wirklich ein schlechtes Jahr für Vitamin D“, fasste Dr. Bianca Itariu, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel, Univ.-Klinik für Innere Medizin III, AKH Wien, bei der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel (ÖGES) die Ergebnisse mehrerer großer Studien zusammen, die im Vorjahr veröffentlicht wurden. Nachdem chinesische Wissenschaftler bereits im Dezember 2017 in einer Metaanalyse von 33 randomisierten Studien zum Schluss gekommen waren, dass Kalzium- oder Vitamin-D-Supplemente (alleine oder in Kombination) ältere Erwachsene nicht vor neuen Frakturen schützten, legte wenige Monate später eine amerikanische Forschergruppe nach. Bolland und seine Mitarbeiter analysierten die Daten von 81 klinischen Studien und kamen dabei zu einem ähnlich ernüchternden Ergebnis: Unabhängig davon, ob hohe oder niedrige Dosen eingenommen worden waren, hatte eine Vitamin-D-Supplementation bei Erwachsenen ab 18 Jahren keinen Einfluss auf das Risiko für Knochenbrüche oder Stürze. Die Autoren fordern, dass diese Erkenntnisse auch in den entsprechenden klinischen Guidelines berücksichtigt werden sollten.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune