26. Feb. 2019

Die wichtigsten Neuroonkologie-News

gespag

Mit Spannung erwartet wurden 2018 die Daten der INTELLANCE-II-Studie beim Glioblastom, so die beiden Neuroonkologie-Experten des Kepler Universitätsklinikums Linz PD Dr. Markus Hutterer und Dr. Josef Pichler. In dieser Phase-II-Studie der EORTC wurde Depatuxizumab-Mafodotin, ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, untersucht. Die dreiarmige Studie schloss 260 Patienten mit rezidiviertem, EGFR-amplifiziertem Glioblastom ein. Patienten im Arm 1 erhielten Depatuxizumab-Mafodotin alleine, jene in Arm 2 Depatuxizumab-Mafodotin in Kombination mit Temozolomid (TMZ) und jene in Arm 3 eine TMZ- oder Lomustin (CCNU)-Monotherapie. Die aktualisierten Daten zeigen bei Patienten, die ≥16 Wochen nach Ende der Erstlinien-Standardtherapie ein Rezidiv hatten, ein medianes Gesamtüberleben mit Depatuxizumab-Mafodotin/TMZ von 15,2 vs. 9,5 Monaten bei TMZ-Monotherapie. Der Effekt war unabhängig vom MGMT-Methylierungsstatus.

Diese neue Kombinationstherapie war leider die einzige bahnbrechende Erkenntnis zur Therapie des Glioblastoms, bedauern die Autoren. Die Ergebnisse abgeschlossener Immuntherapie-Studien lägen noch nicht vor. Als Ausblick erwähnen sie zwei anlaufende Studien. In der einen wird Marizomib, ein Proteasominhibitor, bei neu diagnostizierter Erkrankung untersucht, in der anderen der Beta-Strahler 131I-IPA bei rezidiviertem Glioblastom. Und auch für die Therapie niedriggradiger Gliome geben die Autoren einen Ausblick auf eine Studie, die in Österreich als Kooperationsprojekt der Society of Austrian Neurooncology und MedAustron starten wird. Ziel dieser Studie ist, prospektiv die Auswirkungen der Strahlentherapie auf die Neurokognition zu untersuchen und die neue Technik der Protonenbestrahlung als möglichen positiven Faktor zu evaluieren.

Sie finden einen Auszug – die praxisrelevanten News aus der Neuroonkologie – in der krebs:hilfe! 1–2/19. Den gesamten Artikel finden Sie ab Seite VIII im Dossier, das Sie hier downloaden können.