26. Feb. 2019

Onkologische Radiologie: Ein Update

Barbara Krobath

Die 10-Jahres-Daten des NELSON Lung Cancer Screening Trial sollten auch in Österreich den Anstoß zu einem CT-Screening-Programm für Raucher und Ex-Raucher geben, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schima, MSc, Radiologie-Chef an drei Häusern der Vinzenz-Gruppe in Wien, im krebs:hilfe!-Jahresrückblick 2018.

Die auf der World Conference on Lung Cancer vorgestellten Daten zeigten eine Bronchuskarzinom-assoziierte Verringerung der Mortalität durch ein CT-Screening um 26 Prozent bei Männern und 39 Prozent bei Frauen nach zehn Jahren. Die Rate an falsch-positiven Befunden war mit 2,3 Prozent sehr gering.

An weiteren wichtigen Daten nennt er zwei rezente Meta-Analysen, die zeigen konnten, dass für den bildgebenden Nachweis eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms die biparametrische MRT (ohne Kontrastmittel-verstärkte Sequenzen) eine gleich hohe Sensitivität und Spezifität aufweist wie die wesentlich aufwendigere multiparametrische MRT. Diese ist derzeit noch in der PI-RADSv2-Leitlinie empfohlen, eine neue Version wäre aber bereits in Vorbereitung.

2018 wurde die LI-RADS-Klassifikation für die Bewertung von Knoten in der Leber von Menschen mit chronischer Hepatitis oder Zirrhose überarbeitet, um möglichst wenig Interpretationsspielraum in der Anwendung zu bieten. Bestätigungsstudien zeigten zum einen, dass damit auch kleine HCC-Knoten mit einer hohen Sensitivität bewertet werden. Zum anderen bewies eine große internationale Studie, dass die LI-RADS-Klassifikation konsistent zwischen verschiedenen Befundern erfolgt. Dies sollte Anlass geben, auch in Österreich die LI-RADS-Klassifikation für fokale Leberveränderungen bei Zirrhose einzusetzen, hofft Schima.

Die EMA hat Ende 2017 vorsorglich die Verwendung linearer Gadolinium-Chelate mit der Ausnahme der Leber-spezifischen MR-Kontrastmittel verboten. Seit 2018 werden daher in Österreich lediglich stabile, makrozyklische MR-Kontrastmittel verwendet, berichtet Schima.

Diese führen nur bei oft wiederholter Anwendung zu minimalsten Ablagerungen, ohne nachweisbare physiologische Effekte. Die Nutzen-Risiko-Bewertung für Gadolinium-haltige Kontrastmittel sei daher als eindeutig positiv zu bewerten.

Sie finden einen Auszug – die praxisrelevanten Änderungen der Onko-Radiologie – in der krebs:hilfe! 1–2/19. Den gesamten Artikel finden Sie auf Seite II im Dossier, das Sie hier downloaden können.