Patientenfall: Skrotale Ulzera nach intraperitonealer Chemotherapie

Ein 56-jähriger Patient stellte sich aufgrund einer seit zwei Monaten bestehenden, flächigen Rötung am Penis mit langsamer Ausbreitung auf die Skrotalregion vor. Seit einer Woche bestanden zusätzlich Ulzerationen und Nekrosen sowie Druckschmerzhaftigkeit und Pruritus. (CliniCum derma 1/19)

Skrotalbereich mit polyzyklisch begrenzten Ulzerationen mit beginnender Demarkierung

Anamnestisch wurden rezidivierend Herpes- simplex- Virus (HSV)-Infektionen, vorangegangene Traumata, sowie lokale Applikation von toxischen Substanzen verneint. Eine auswärts begonnene Therapie mit topischen Steroiden brachte keine Besserung. Beim Patienten wurde vor zwei Jahren ein Adenokarzinom des Colon ascendens im Stadium pT4(a)N2, M0, R0, G2, L1, UICC III diagnostiziert. Die onkologischen Vortherapien umfassten eine Dünndarmteilresektion und Hemikolektomie, Tumorektomie des Magens, Lymphadenektomie beider Leisten sowie eine adjuvante Chemotherapie nach dem XELOX-Schema mit Oxaliplatin und Capecitabin. Vor drei Monaten wurde aufgrund einer Peritonealkarzinose eine komplette Unter- und Oberbauchperitonektomie mit nachfolgender intraoperativer hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) mit Mitomycin C (MMC) durchgeführt. Die onkologische Nachsorge ergab eine stabile Tumorerkrankung.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum derma