14. Jän. 2019

Kindliche Inkontinenz durch urogenitale Fehlbildungen

Kindern mit urogenitalen Fehlbildungen kann heute gut geholfen werden, auch wenn ihr Management immer öfter zu einer interdisziplinären Herausforderung wird, berichtete Univ.-Doz. Dr. Josef Oswald, FEAPU, Vorstand der Kinderurologie am Ordensklinikum Linz/Barmherzige Schwestern, im Rahmen der MKÖ-Jahrestagung 2018. (CliniCum urologie 5/18)

Doppelniere mit Ureter duplex

Von einem Doppelhohlsystem der Niere und einer Inkontinenz seien ausschließlich Mädchen betroffen, so Oswald, seines Zeichens auch Leiter des Arbeitskreises für Kinderurologie der Österreichischen Gesellschaft für Urologie (ÖGU), und erinnerte an die Meyer-Weigert-Regel: Beide Ureteren kreuzen sich, der obere Pol mündet immer weiter distal in die Harnblase als der dem unteren Nierenpol zugehörige Harnleiter. Beim Mädchen befindet sich die Mündungsstelle des oberen Pols entweder direkt im Sphinkterbereich oder noch weiter distal, wodurch es aufgrund der Harnproduktion zu Inkontinenz untertags kommen kann. „Endoskopisch ist es oft sehr schwierig, dieses Ostium zu finden“, betonte Oswald. „Wir haben auch Mädchen, die sehr lange auf eine Enuresis behandelt werden, aber eine Oberpolektopie haben. Das muss man erkennen“, so der Kinderurologe und appellierte, bei der Abklärung von Enuresis und Inkontinenz sich immer auch die Nieren im Ultraschall anzuschauen – insbesondere bei Mädchen.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum uro&gyn