Alkoholkonsum und Gesamtmortalität

Verschiedene nationale Leitlinien geben sehr unterschiedliche Grenzwerte für das mit Alkohol verbundene Risiko an. In einer aktuellen Metaanalyse wurden die Grenzwerte, die mit dem niedrigsten Risiko für Gesamtmortalität sowie kardiovaskulärer Mortalität assoziiert sind, untersucht.
Dazu wurden Daten von beinahe 600.000 Trinkern ohne vorbekannte kardiovaskuläre Erkrankungen ausgewertet. Die Daten stammten aus drei Datenquellen aus 19 Ländern mit hohem Einkommen und aus 83 prospektiven Studien. In dieser Personengruppe wurden in 5,4 Millionen Personenjahren 40.310 Todesfälle und 39.018 erstmalig diagnostizierte kardiovaskuläre Erkrankungen festgestellt.
Bei der Gesamtmortalität wurde eine positive und kurvenförmige Assoziation mit der Menge des Alkoholkonsums festgestellt: Das niedrigste Mortalitätsrisiko lag bei 100 g Alkohol pro Woche. Der Alkoholkonsum war linear assoziiert mit dem Schlaganfallrisiko (Anstieg um 14 % pro 100 g/Woche höherem Konsum), dem Herzinsuffizienzrisiko (+ 9 % pro 100 g Alkohol pro Woche), tödliche hypertensive Erkrankung (+ 24 %), Koronarerkrankung ohne Herzinfarkt (+ 6 %), tödliches Aortenaneurysma (+ 15 %). Im Gegensatz dazu war höherer Alkoholkonsum mit einem niedrigeren Risiko für einen Herzinfarkt assoziiert (minus 6 %).
Im Vergleich zu Studienteilnehmern, die höchstens 100 g Alkohol pro Woche tranken, war die Lebenserwartung bei einem Alkoholkonsum zwischen 100 und 200 g pro Woche um sechs Monate kürzer, bei Konsum zwischen 200 und 350 g pro Woche um ein bis zwei Jahre kürzer und bei einem Konsum über 350 g pro Woche um vier bis fünf Jahre kürzer.

Wood AM et al., Lancet 2018; 391: 1513–23

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune