15. Okt. 2018

Neuroprotektion bei SPMS: Mehrfacher Phase-II-Fehlschlag

Multiple Sklerose Nervenstörung
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Eine mehrarmige Phase-II-Studie untersuchte drei sehr unterschiedliche Substanzen in der Indikation sekundär progrediente Multiple Sklerose.

Während in der Behandlung der schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose eine Vielzahl unterschiedlicher wirksamer Therapien zur Verfügung stehen, sind bei den progredienten Formen der Erkrankung die Optionen sehr begrenzt. Neuroprotektion wäre ein zentrales Therapieziel. Im Rahmen einer von den Investigatoren initiierten britischen Phase-II-Studie wurden nun drei Kandidaten für die neuroprotektive Therapie untersucht. Dabei wurde ein vierarmiges Studiendesign gewählt, um drei Substanzen miteinander und mit Placebo zu vergleichen. Dazu wurden drei Substanzen gewählt, bei denen über unterschiedliche Wirkmechanismen neuroprotektive Effekte vermutetet werden: das kaliumsparende Diuretikum Amilorid, der SSRI Fluoxetin und das in der Behandlung der amyotrophen Lateralsklerose eingesetzte Benzothiazol Riluzole. In die Studie eingeschlossen wurde 445 Patienten mit sekundär progredienter MS (SPMS) und nachgewiesener Progression über mindestens zwei Jahre, die keine andere Medikation einnahmen, keine Schubaktivität zeigten und nicht unter Depression litten. Primärer Endpunkt war die Veränderung des Gehirnvolumens zwischen den Wochen 0 und 96. Der primäre Endpunkt wurde nicht erreicht. Zwischen den Studienarmen wurden keine signifikanten Unterschiede beobachtet, numerisch schnitt der Placebo-Arm sogar am besten ab. Hinsichtlich zahlreicher sekundärer Endpunkte zeigte sich das gleiche Bild. Für keine der untersuchten Substanzen konnte, auch nur dem Trend nach, ein therapeutischer Effekt gefunden werden.

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