12. Okt. 2018

Was die Bildgebung von der Autopsie lernen kann

Themebild Multiple Sklerose: Illustration Neurologe untersucht grosses Gehirn mit Lupe
Yuliya Baranych/gettyimages

Das „Amsterdam Autopsy Protocol“ korreliert die Bildgebung des Gehirns mit Autopsie-Befunden von an neurologischen Erkrankungen Verstorbenen. In nunmehr zwei Jahrzehnten hat das Projekt wichtige Einsichten in die Pathophysiologie der Multiplen Sklerose ermöglicht.

Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten läuft in den Niederlanden ein ambitioniertes und für die Beteiligten einigermaßen anstrengendes Projekt,das Licht in die Pathophysiologie von Erkrankungen des zentralen Nervensystems bringen soll. Die Gehirne verstorbener Patienten werden mittels MRT mit extrem starkem Magnetfeld (derzeit 7 Tesla) abgebildet und anschließend im Rahmen einer Autopsie (histo)pathologisch aufgearbeitet. Damit entsteht die einzigartige Möglichkeit, Befunde aus der Bildgebung mit direkten makro- und mikroskopischen Untersuchungen am Gehirn abzugleichen. Mit diesem „Amsterdam Autopsy Protocol“ soll ein besseres Verständnis der Befunde aus der Bildgebung erreicht werden. Die Untersuchungen der Amsterdamer Gruppe an den Gehirnen Verstorbener haben gezeigt, dass keineswegs alles gleich ist, was in der MRT gleich aussieht. Geurts: „Die Verbindung von Post-mortem-Bildgebung und Histopathologie war äußerst hilfreich bei der Aufklärung pathologischer Charakteristika von Auffälligkeiten in der Bildgebung. Im MRT sind zum Beispiel alle Läsionen der weißen Substanz weiß. Doch hinter dem, was wir als T2 White Matter Lesion sehen, kann die Histopathologie ganz unterschiedliche Befunde entdecken, wie präaktive Läsionen, aktive Läsionen, chronisch aktive Läsionen und chronisch inaktive Läsionen.“

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.