Kognitive Defizite nach der Operation

Ihr Patient muss operiert werden, ist aber nicht mehr der Jüngste? Dann ist besondere Aufmerksamkeit gefragt, denn mit dem Alter nimmt das perioperative ­Risiko für kognitive Störungen zu. Wie kann man vorbeugen? Und was ist zu tun, wenn der Operierte verwirrt scheint oder gar deliriert? (Medical Tribune 29-35/18)

Bewusstseins-, Denk- und Aufmerksamkeitsstörungen nach einer Narkose sind gar nicht so selten: Bei etwa einem Drittel der Patienten treten nach größeren chirurgischen Eingriffen schon zum Zeitpunkt der Entlassung aus der Klinik solche postoperativen kognitiven Defizite (POCD) auf. Aus den anfangs nur leichten Einschränkungen der Merk- und Konzentrationsfähigkeit können sich im Laufe der Zeit schwere Gedächtnis- und Lernstörungen entwickeln. Mit zunehmendem Alter der Patienten steigt auch deren Risiko für derartige geistige Beeinträchtigungen infolge der Anästhesie: Jeder fünfte bis jeder zweite der über 70-jährigen Frisch­operierten leidet bereits im Aufwachraum an einem postoperativen Delir (POD), das neben den kognitiven Auffälligkeiten noch von Unruhe, Angst oder Halluzinationen begleitet sein kann.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune