Präoperative PD-(L)1-Blockade bei Blasenkarzinomen

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Die DRU könnte bald ihren Stellenwert bei der Prostatakarzinomvorsorge verlieren.
nisara Tangtrakul/gettyimages

Neoadjuvante Immuntherapie

In die Phase-II-Studie ABACUS wurden 68 Cisplatin-unfitte Patienten mit einem reinen T2-T4aN0M0-Urothel-Karzinom (CA) eingeschlossen (Powles T et al., Abstract 4506). Nach zwei neoadjuvanten Atezolizumab-Zyklen erfolgte innerhalb von acht Wochen nach Diagnosestellung eine Zystektomie. Die Rate pathologisch kompletter Remissionen (pCR) lag insgesamt bei 29 Prozent und bei PD-L1-positiven Tumoren sogar bei 40 bzw. bei PD-L1-negativen bei 16 Prozent. Bei 39 Prozent der Patienten kam es zu einem Downstaging des Tumors <pT2. Bei einem Patienten bestätigte sich ein Tumorprogress unter Atezolizumab, und er wurde somit nicht mehr zystektomiert. Prä- und posttherapeutische Analysen der PD-L1- und CD8-Expression bestätigten einen dynamischen Anstieg unter Atezolizumab.

Die häufigste Nebenwirkung war das Fatigue-Syndrom (21%). Zwei neoadjuvante Zyklen Atezolizumab scheinen bei Cisplatinunfitten Patienten vor radikaler Zystektomie eine gute und sichere therapeutische Alternative zur Chemotherapie zu sein. In der Phase-II-Studie PURE 01 wurden insgesamt 43 Cisplatinfitte Patienten mit einem Urothel-Ca im Stadium ≤pT3bN0 eingeschlossen und erhielten drei Zyklen Pembrolizumab im dreiwöchentlichen Abstand vor radikaler Zystektomie (Necchi A et al., Abstract 4507). Residueller Tumor nach TURB war ein Einschlusskriteriumfür prä- und posttherapeutische Biomarkeranalysen. 44,2 Prozent der Patienten zeigten einen prätherapeutischen Combined Positive Score (CPS) von über zehn Prozent, und 60,5 Prozent bestätigten eine Tumormutationslast (TMB) ≥10 Mutationen/Megabase. Alle Patienten wurden im Anschluss zystektomiert, bei einem Patienten (2,3%) musste aufgrund einer Grad-3-ALT-Erhöhung die Immuntherapie auf DD-MVAC gewechselt werden.

17 Patienten (39,5%) zeigten eine pCR, bei 22 Patienten (51,2%) konnte man ein pathologisches Downstaging <pT2 erzielen. Signifikante Unterschiede in der pCR-Rate in Abhängigkeit von CPS-Score (30 vs. 10%, p=0,0549) und TMB (p=0,0773) konnten nicht bestätigt werden. T-Zell-Signaturen waren in der pT0-Gruppe signifikant höher als in der Nicht-pT0-Gruppe. Pembrolizumab war im neoadjuvanten Setting sehr gut verträglich, verzögerte nicht die Zystektomie und erzielte eine pCR in 40 Prozent aller Fälle. Eine denkbare Sequenz in der Zukunft wäre TURB  Pembrolizumab  Re-TURB  Pembrolizumab- Maintenance.

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